Hallo, Lockenkopf 🙂
Der Waschtag steht an – und damit auch das Föhnen deiner Haare. Ich weiß noch, wie ich am Anfang meiner Lockenreise gedanklich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen habe. Davor wurde einfach schön warm bis heiß geföhnt, immer wieder gebürstet und gehofft, dass es nicht zu buschig wird.
Die Haare langsam, schonend zu föhnen, möglichst ohne Hitze und kämmen – hä? Wie soll das denn gehen? Damals unvorstellbar für mich. Und die ersten Versuche sind dann auch wirklich entweder an meiner Geduld oder der Enttäuschung gescheitert, dass ich mehr wuscheligen Frizz als wirkliche Locken auf dem Kopf hatte. Und das lange festhalten des Föhns war auch nicht gerade mein liebstes Hobby.
Damit du nicht genau frustriert bist, möchte ich dir einige Methoden und Tipps an die Hand geben, um dir das Föhnen deiner Haare zu erleichtern. Dabei ist vor allem ein Wort unerlässlich: diffusen. Wahrscheinlich wirst du das schon mal gehört haben – was genau das bedeutet, was es dir bringt und welche Möglichkeiten es gibt, möchte ich dir in diesem Beitrag zeigen. Viel Spaß beim Lesen!
Was du beim Föhnen generell vermeiden solltest
- Zu heiß föhnen: Hitze strapaziert die Haare, das ist kein Geheimnis. Vor allem im nassen Zustand sind die Haare besonders anfällig für Schäden. Daher solltest du auf eine niedrigere Temperatureinstellung achten und den Föhn außerdem nicht zu nah an die Haare bzw. den Kopf halten. Ansonsten kann der Kontakt zur Düse tatsächlich Haare verbrennen oder Schmerzen an der Kopfhaut verursachen! Um Haare und Kopfhaut nicht zu sehr zu strapazieren, macht es außerdem Sinn, nicht zu oft zu waschen und zu föhnen, sondern auch mal Lufttrocknen zu lassen.
- Zu schnell föhnen: Ebenfalls ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen. Denn wenn du deine Haare zu ungeduldig föhnst, doch mal auf die Schnelle heiß föhnst oder durch wuschelst, um die Zeit zu verkürzen, förderst du Haarbruch und unnötigen Spliss.
- Schützendes Produkt vergessen: vor allem bei Haaren mit Wellen- oder Lockenstruktur ist es wichtig, ihnen ein feuchtigkeitsspendendes und schützendes Produkt zuzuführen. Dies versiegelt deine Haare ein kleines bisschen und hydriert sie, damit der Föhn nicht zu viel Feuchtigkeit entziehen kann. Achte also bei der Produktauswahl neben den Inhaltsstoffen auch gerne darauf, ob sie einen Hitzeschutz bieten!
- Einen qualitativ minderwertigen Föhn benutzen: Natürlich solltest du darauf achten, dass dein Föhn eine gewisse Qualität hat. Wenn er bereits 15 Jahre auf dem Buckel hat, kann ein neueres Modell sinnvoll sein. Denn diese sind meistens nicht nur leistungsstärker, sondern auch handlicher. Zudem bringen sie oft verschiedene Aufsätze, ein längeres Kabel und verschiedene Temperatur- und Stärkeeinstellungen mit sich.
- Durcheinander föhnen: Das ist auch mir anfangs oft passiert. Man föhnt, ohne zu schauen, wohin genau der Luftstrom fliegt. Außerdem schwenkt man gerne den Kopf hin und her, bewegt den Föhn aber nicht mit. Oder man wackelt mit dem Föhn fleißig hin und her, damit es schneller geht. Auf diese Weise werden die Haare aber aufgeraut und verknoten schneller, da sie unkontrolliert immer mal von anderen Seiten an- und ineinander gepustet werden. Um diese Schädigung zu minimieren, sollte der Föhn immer dem Haarverlauf folgen – bzw. bewusst auf einzelne Lockenpartien gerichtet werden.
Was ist nun diffusen und was bringt es mir?
Ein Diffusor (Englisch für „Luftverteiler) ist ein großer Aufsatz für den Föhn. Durch die größere, tellerähnliche Oberfläche wird der Luftstrom viel sanfter verteilt. Auf diese Weise wird nicht zu viel oder zu heiße Luft auf eine kleine Stelle deiner Haare geleitet. Auch der Abstand zur Kopfhaut ist durch die eingebauten Noppen immer gleich. Der natürliche Trocknungsprozess an der Luft wird so auf schonende Weise nachgeahmt. Um die sanfte Methode zu unterstreichen, solltest du nur einen mittelstarken Luftstrom und kühle bzw. lauwarme Luft benutzen.
Durch den oben beschriebenen, gleichmäßig verteilten Luftstrom werden die Haare außerdem nicht zu stark durcheinandergewirbelt. So bleibt die vorher gestylte Lockenform intakt und Frizz wird minimiert. Je nachdem, wie man seine Haare diffust, ziehen sich die Locken dabei noch mal ordentlich nach oben. Vor allem, wenn man vorher etwas haltgebendes Gel oder Lockenschaum eingearbeitet hat, festigt sich die gewünschte Struktur. Wenn du nicht komplett föhnen möchtest, kannst du die andiffusten Haare dann auch an der Luft zuende trocknen lassen, ohne dass sie sich zu sehr aushängen.
Diffust man über Kopf, steht außerdem ein tolles Volumen. Dafür kannst du nach und nach die einzelnen Strähnen auf den Diffusor legen, sanft an deinen Kopf heben und dann eine Weile so föhnen, bevor du zur nächsten Strähne gehst. Bewege den Föhn auf den einzelnen Arealen möglichst wenig, um Reibung und somit die Entstehung von Frizz zu minimieren. Dadurch, dass der Ansatz nicht „nach unten“ geföhnt wird, sondern eben kopfüber, zauberst du so auf schonende Weise eine voluminöse Frisur.
Die verschiedenen Arten beim Diffusen
Auch beim diffusen kann man aber tatsächlich nochmal verschiedene Arten unterscheiden. Mit Sicherheit gibt es noch viele weitere ausgeklügelte Ideen, aber die drei bekanntesten Arten, welche auch ich schon probiert habe, möchte ich dir hier vorstellen:
- Hover Diffusing: Beim Hover Diffusing „fährst“ du mit dem Föhn rundherum um deinen Kopf. Dabei berührst du die Haare nicht, sondern föhnst sie nur aus jeder Richtung im darüberschweben ein bisschen an. Achte dennoch darauf, dass der Luftstrom nicht zu stark ist und du die Haare vom Ansatz wegföhnst. Dazu kannst du deinen Kopf auch vorsichtig zur Seite neigen und den Föhn dann über die herunterhängenden Locken schweben lassen. Dies geht in „auf und ab“-Bewegungen, aber auch kreisend oder ganz wie du möchtest.
- Pixie Diffusing: Dies ist die Methode, die ich meistens nutze. Dazu platziere ich einen Teil meiner Locken sanft im Diffusor-Aufsatz, während der Föhn noch aus ist. Dann hebe ich ihn an, sodass die Locken sich im Aufsatz einkringeln, und lege den Diffusor mithilfe der Noppen an meine Kopfhaut an. Dann schalte ich den Föhn auf mittlerer Stärke und lauwarmer Luft an und verbleibe so ein paar Minuten. Danach geht es genauso weiter mit den anderen Partien. Gegebenenfalls muss jede Partie mehrfach geföhnt werden. Dabei freue ich mich aber immer wieder darüber, wie sehr die Haare sich hochziehen und ihre Form auch nahezu genauso beibehalten in den Diffusor-Pausen.
- Hammock Diffusing: Das Hammock Diffusing ist die wohl entspannteste Methode, deine Haare zu diffusen. Dabei legst du dich auf den Boden, die Couch oder dein Bett und breitest deine Haare auf einem Handtuch aus. Den Föhn richtest du vorher so aus, dass er genau auf deine Haare zeigt. Ab und zu kannst du dich umdrehen oder die Haare etwas anders platzieren, wenn du möchtest. Beachte aber dabei, dass dein Ansatz meistens nicht allzu viel Luft abbekommt und durch die Föhnrichtung auch Frizz entstehen kann.
Achte beim Föhnen vor allem darauf, weder mit den Händen noch mit dem Diffusor zu wilde Bewegungen zu machen. So könntest du nämlich die vorher gestylte Lockenform zerstören. Am besten ist es, die Haare erst anzufassen bzw. zu kneten, wenn sie vollständig getrocknet sind. Probiere die verschiedenen Methoden aus und schaue, wo die das Ergebnis und das Volumen am besten gefallen!
Wenn du keinen Diffusor zuhause hast..
..ist das auch nicht so schlimm! Du kannst deine Locken, nachdem du sie nach deiner Wahl mit Leave In und etwas haltgebendem bearbeitet hast, auch mit einem normalen Föhn trocknen. Achte dabei darauf, auch hier den Luftstrom nicht zu stark und nicht zu heiß einzustellen. Mit der freien Hand kannst du deine Locken zur Kopfhaut heben und sie so ebenfalls in Form halten.
Als Alternative kannst du aber zum Beispiel auch ein feines Küchensieb verwenden. Lege deine Haare dort hinein, hebe es zum Kopf an und föhne mit der anderen Hand aus ein paar cm Abstand deine Locken. Als weitere Möglichkeit kannst du auch ein Haarnetz nehmen, die man aus alten Filmen kennt. Bringe deine nassen Haare vorsichtig dort hinein, sodass zwar alles hält, deine Haare aber dennoch nicht ganz bedeckt sind, wie es bei einem Handtuch der Fall wäre. Nun kannst du rundherum den lauwarmen Luftstrom zum Trocknen deiner Locken nutzen.
Natürlich kannst du nach dem Duschen oder Haare waschen aber auch ganz normal deinem Alltag folgen, bis deine Haare an der Luft getrocknet sind. Wenn du dennoch unbedingt mal einen Diffusor ausprobieren möchtest, kann ich dir diesen hier empfehlen. Ich mag ihn durch die Größe sehr gerne, und außerdem kann man ihn durch die Clippfunktion an beinahe jedem Föhn anbringen. So musst du dir nicht direkt einen komplett neuen Föhn kaufen.
Fazit
Ob und wie du deine Haare nun diffust, bleibt natürlich wie immer ganz dir überlassen! 🙂
Auch ich war mir am Anfang unschlüssig, ob das wirklich so wichtig ist und so viel bringt. Mittlerweile bin ich sehr froh, mich für den Diffusor entschieden zu haben – denn lufttrocknen würde bei mir mindestens 6 Stunden dauern, was vor allem im Winter extrem nervig ist!
Welche Erfahrungen hast du bisher mit dem diffusen gemacht? Hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar dazu!
Liebe Grüße,
Melle