Hallo, Lockenkopf!
Die Haare bürsten – ja oder nein? Das hast du dich sicher auch schon mal gefragt. Ich zum Beispiel habe meine Haare lange Zeit mehrmals täglich gebürstet. Sie waren irgendwie immer so schnell verknotet und ohnehin „nichts Halbes und nichts Ganzes“. Zwar nicht wirklich glatt, aber auch nicht lockig. Um die Frisur halbwegs zu retten und weil es irgendwie zur Routine gehört hat, griff ich zur Bürste – nur, um danach auszusehen wie ein explodierter Strohballen!
Kommt dir das bekannt vor? Dann bist du hier gut aufgehoben! Viele Menschen denken sich nicht immer viel dabei, wenn es um Haare geht. Es muss schnell gehen, es soll halbwegs ordentlich aussehen und man hat andere Sorgen im Kopf, also kämmt man einmal durch und fertig. Wenn du aber von Natur aus eine wellige oder lockige Haarstruktur hast, kann das ganz schnell nach hinten losgehen. Die ausgekämmten Wellen sind buschig, frizzig, nervig. Und noch dazu schadest du deiner Haarstruktur mit frustriertem und eiligem durchbürsten.
Aber wie macht man es denn nun richtig? Was hilft wirklich gegen den explodierten Look?
Nachdem ich mich damit auseinandergesetzt und erstaunliche Ergebnisse erzielt habe, möchte ich meine besten Tipps an dich weitergeben. Lies sie dir in Ruhe durch, probiere es aus und du wirst sehen: Schon bald bist auch du glänzenden und gesunden Haaren ein ganzes Stück näher! 🙂
Wann sollte ich meine Haare bürsten?
Die erste Hilfe, die ich dir geben kann, ist folgende: Deine Locken bürsten solltest du nur im nassen Zustand. Gerade bei Wellen oder Locken bewirkt die rauere Oberflächenstruktur der Haare, dass sie im trockenen Zustand deutlich schwerer zu entwirren bzw. zu kämmen sind. Wenn du sie dann dennoch kämmst, kann dies zur echten Geduldsprobe werden – Knötchen, ein aufplustern der Haare und ein Seufzen deinerseits sind kaum zu vermeiden.
Es stimmt aber, dass Haare im nassen Zustand deutlich empfindlicher sind als im trockenen. Daher solltest du sie auch im nassen Zustand nicht zu grob behandeln. Am besten funktioniert es, wenn du zuvor ausreichend Haarkur, Spülung oder ein anderes Pflegeprodukt aufgetragen hast. Durch den Schutzfilm gleitest du viel besser durch die Haare und Schäden oder Haarbrüche werden minimiert. Dafür kannst du deine Finger benutzen, aber auch verschiedene Bürsten für Locken.
Da du deine Locken im Idealfall nur nass bürsten solltest, bedeutet das im Umkehrschluss: Nur beim Haarewaschen auch kämmen. Möchtest du deine Haare an nicht-Waschtagen entwirren, solltest du wirklich nur einzelne Partien vorsichtig mit deinen Fingern oder maximal einem grobzinkigem Kamm behandeln. Denn ansonsten kann die oben beschriebene, explodierte Frisur entstehen.
Wie sollte ich meine Haare entwirren?
Wann du deine Mähne am besten bürsten solltest, weißt du nun. Jetzt geht es um das WIE. Dafür kann ich dir den Tipp geben, von unten anzufangen. Wasche deinen Haaransatz wie gewohnt, versorge deine Haare mit ausreichend Kur oder Spülung, lass diese ein paar Minuten einwirken und nimm dir dann als Erstes die Spitzen vor. Fahre mit deinen Fingern oder einer Bürste bzw. einem Kamm deiner Wahl durch diese. Sind alle Knötchen entfernt, kannst du die Haare weiter oben greifen und von dort weitere Verknotungen sanft nach unten hin lösen. Dies machst du, bis du vom Ansatz an deine Haare in einem Rutsch durchbürsten kannst. Vergiss dabei nicht, auch deinen Nacken ordentlich zu entwirren, da dort besonders gerne Verfilzungen entstehen.
Laut der Curly Hair Methode solltest du deine Haare tatsächlich weder bürsten noch kämmen, auch nicht nass. Hier wird eine reine Entwirrung mit den Fingern empfohlen. Aber ich zum Beispiel kann mir das nicht vorstellen – ich war schon immer ein Bürstenfan und mag das Gefühl auch heute noch. Außerdem finde ich, dass das entwirren nur mit den Fingern deutlich länger dauert und ich nicht alle Verknotungen und ausgefallene Haare immer perfekt erwische. Für was du dich entscheidest, bleibt natürlich dir überlassen!
Egal, wie du es machen möchtest – gehe dabei immer schonend und sanft mit deinen Locken um! So provozierst du keine Schädigungen und strapazierst sie weniger. Und übrigens: Erschrecke dich nicht, wenn beim Locken bürsten sehr viele Haare auszufallen scheinen. Da du deine Haare nicht mehr täglich bürstest, sondern nur an Waschtagen, kommen dabei all die ausgefallenen Haare der letzten Tage zum Vorschein. Durch haltgebende Produkte und die Lockenstruktur verbleiben dies nämlich über einige Tage noch auf dem Kopf und werden erst beim Nassen auskämmen sichtbar.
Mit was sollte ich meine Haare bürsten?
Die nächste Frage ist die nach dem richtigen „Werkzeug“. Hier gilt es nämlich zu unterscheiden: Kamm oder Bürste, zum Entwirren oder zum Stylen,..
Um dich nicht zu sehr zu verwirren, habe ich dir eine kleine Auflistung geschrieben. So hast du auf einen Blick die Vor- und Nachteile der verschiedenen Bürsten für Locken aufgeschlüsselt. Und mach dich nicht zu sehr verrückt vor der Auswahl – oft findet man seinen Liebling erst nach ein bisschen ausprobieren, und auch diese Findungsphase kann Spaß machen 🙂
Afropick:
- nur im trockenen Zustand zu nutzen
- um Ansätze aufzulockern und Volumen zu geben
- nicht für die Längen geeignet
- gilt als grobzinkiger Kamm
Denman Brush:
- ist als Stylingbürste zu betrachten, also nicht zum alleinigen entwirren geeignet
- harte, unnachgiebige Borsten
- die Locken werden definiert; Frizz wird minimiert
- es gibt verschiedene Größen und man kann individuell Borstenreihen entfernen
- auch für Kinder oder Afrohaare geeignet
- entfernbares Gummikissen für eine leichte Reinigung
- abgerundete Nylonstifte, die sanft zur Kopfhaut sind und ein statisches Aufladen verhindern
Grobzinkiger Kamm:
- gut geeignet, um Knoten zu lösen und die Locken zu entwirren
- durch die großen Abstände werden kaum Haare herausgerissen
- SONDERFORM: Ein Kamm aus Naturhorn. Dieser ist aus einem Stück geschliffen, womit Kleberänder oder Kanten wegfallen. Außerdem verhindert das enthaltene Keratin ein statisches Aufladen der Haare
Naturborsten:
- schonender für die Haarstruktur als Plastikborsten; Strapazierungen werden vermieden
- vor allem Locken werden weniger belastet
- es gibt Modelle mit verschieden langen Borsten. So werden auch dünne, kurze oder brüchige Haare sanft mitgekämmt
Skelettbürste:
- starre, unnachgiebige Borsten, die ein leichtes Entwirren ermöglichen
- Es gibt verschiedene Modelle mit anderen Borstenabständen und -anzahlen
- großflächiges Kämmen mit geringem Aufplusterungseffekt
- durch die Härte ist Vorsicht bei empfindlicher Kopfhaut geboten
Tangle Teezer:
- bei Menschen aller Haarstrukturen beliebt
- es gibt spezielle Modelle für trockenes oder nasses Bürsten
- Modelle mit verlängerten Bürsten kommen auch durch sehr dickes oder lockiges Haar durch
- gute Entwirrung von Knötchen
- mit oder ohne Griff und in verschiedenen Farben erhältlich
Aller Anfang ist schwer
Wie du siehst, ist es gar nicht so schwer, seine Locken zu bürsten! Du weißt jetzt bestens, wann und wie du deine Mähne am besten von Knötchen befreien kannst. Welche Bürste bzw. welchen Kamm du dafür am liebsten magst, musst du noch austesten. Aber meistens hat man ja doch schon eine gewisse Tendenz oder sogar eine geeignete Bürste im Haus 🙂
Ich hoffe, dieser Blogartikel hat dir gefallen und geholfen! Wenn du wissen möchtest, wie ich meine Locken bürste, hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar!